Schritt für Schritt zu mehr GE(H)nuss

Schritt für Schritt zu mehr Achtsamkeit, mehr Gelassenheit und innerer Ruhe - genau das sind einige der tollen heilsamen Nebenwirkungen einer Gehmeditation.

Warum ich als ersten Blog-Beitrag darüber schreibe?!

Nun ja, der Wunsch nach einem Blog und der Möglichkeit all die Dingen zu teilen, für welche so manches Mal selbst eine 90 Minuten Yogastunde viel zu kurz ist, besteht schon eine gaaanze Weile und heute war es dann soweit.

Nachdem wir alle gerade in einer, in dieser Art noch nie zuvor existierenden Situation etwas näher und doch irgendwie auf Distanz gefühlt zusammenrücken dürfen, fühlt es sich vielleicht für den ein oder anderen fast ähnlich an, wie der Erfurter Sänger/Songwriter Clueso es in einem seiner Lieder singt: “Immer wenn ich was neues ausprobier’ , lauf ich wie Barfuß über Glas…”

Und da meine Kinder und ich gerade (wie viele andere Familien auch) “Home Schooling” etwas intensiver kennenlernen, bietet es sich hervorragend an, den Morgen mit einem Spaziergang an der frischen Luft, nebst erweckenden Bewegungen und eben einer wunderbaren Achtsamkeitsübung in Form einer GEHMEDITATION (barfuss auf dem Rasen), zu starten.

Schon seit Jahrhunderten wird diese Art der Meditation von buddhistische Zen-Mönchen in den Alltag als wichtiger Bestandteil integriert und praktiziert.

Eigentlich tut man während einer Gehmeditation nichts besonderes: einfach GEHEN & ATMEN.

Doch genau darin liegt die Kunst und Magie gleichermaßen. Indem wir diese einfachen Dinge kombinieren, ohne wie sonst im Alltag üblich ein konkretes Lauf-Ziel zu haben oder gar vor uns wegzurennen, bietet sich diese wundervolle und gleichzeitig einfache Technik überall und jederzeit an. Es ist eine simple, enorm wirkungsvolle Methode für einen achtsamen Alltag, um in Balance zu bleiben oder zu kommen.

Jeder achtsame Schritt, lässt die Gedanken und vorhandenen Ablenkungen in den Hintergrund rücken, um die ganze Aufmerksamkeit bewusst und vollständig auf das Ausüben des Gehens in Kombination des natürlichen Atemflusses zu lenken. Genau diese Vorgehensweise hilft uns immer öfter und immer mehr im Hier und Jetzt anzukommen, präsent zu sein in diesem einen realen Moment, der doch so flüchtig ist.

Unsere Körperstruktur kennt nur eine Zeit - das JETZT ! und kann nur an einem Ort oder Punkt real existieren - HIER ! Unser Geist hingegen, welcher eng mit unserem Körper verbunden ist, so wie der Körper mit dem Geist, fliegt allzu gern “frei” herum im (N)Irgendwo. Sekündlich gehen wir mit unserem Geist auf Wanderschaft. Unser Geist/ Verstand kann überall sein und aufgrund dieser Möglichkeit auch oftmals in sich selbst “gefangen”, in sorgenvollen Gedanken über Vergangenheit, Zukunft oder gar fiktiven Geschichten (Tagträume).

Während wir eine Gehmeditation praktizieren, bringen wir Achtsamkeit/Fokus, Atem, Gehen und Lächeln in Einklang, damit der Geist folgen und sich allmählich beruhigen kann.

Es ist ein so wunderbar friedvolles Gefühl, einmal keiner Sache hinterherzuhetzen, sondern sich in jeden einzelnen Schritt einzulassen – somit den Weg einmal selbst zum Ziel zu machen - zu GE(H)NIEßEN !

NA GESPANNT??? HIER KOMMT ER,

DER ABLAUF:

  • suche dir zu Beginn einen Ort in der Natur (im Notfall auch zuhause, falls du ausreichend Raum hast), an dem du dich wohl fühlst

  • die beste Tageszeit anfangs ist für unseren Geist der frühe Morgen, jedoch kannst du es auch zwischendurch oder zu einer ruhigen Zeit deinem Tagesablauf entsprechend probieren

  • das Tempo deiner Schritte ist vollkommen egal, doch weniger ist manchmal mehr

  • gehe barfuss, wenn du kannst, dadurch hast du ein intensiveres Erlebnis der Aufmerksamkeit und das Gefühl des “GEERDETSEIN”, ausserdem kannst du so besser die Energie der Erde aufnehmen und dein Fuß freut sich einmal richtig frei gehen zu dürfen (ein Hoch auf ein gesund- federleicht aufgespanntes Fußgewölbe :))

  • ein möglichst natürlicher Gang ist wichtig, also stolziere ganz authentisch.

  • Spüre ganz bewusst jeden Schritt. Spüre alles was du unter deinen Füßen wahrnehmen kannst. Wie fühlt es sich an? Welche Empfindung löst es bei dir aus? Jeder Schritt ist wichtig und eine neue Erfahrung für sich. Identifizierst du dich mit Wärme, Kälteempfinden, mit Unebenheiten unter deinen Füßen?

    DER ATEM:

  • verbinde deine Schritte mit deinem Atem und finde heraus wieviele Schritte du für jeweils einen Ein-und Ausatemzug benötigst. Experimentiere ruhig ein wenig und verlängere einmal deine Schritte während deiner Ausatmung, um so alle Reste der verbrauchten Luft aus deinen Lungen loszulassen.

  • Du kannst zum Beispiel 3 Schritte einatmen und dann wieder 3 Schritte ausatmen. Oder vielleicht auch Kombinationen aus zB. 3 Schritte einatmen und 4 Schritte ausatmen ?

    LÄCHLE!

  • kein gezwungenes Lächeln , sondern aus Dankbarkeit für diesen Moment , für das Fühlen, den Himmel, die Möglichkeit in der Natur zu sein.

  • die Wissenschaft hat schon seit mehreren Jahren mehrfach bewiesen (und setzt es in vielen Therapien ergänzend ein), dass Lachen Glücksgefühle oder vielmehr freudig stimmende Botenstoffe freisetzt. Außerdem wirkt es sehr sympathisch ;)

    Anfangs kann sich eine bewusste Gehmeditation neu und sogar wacklig anfühlen bei jedem Schritt, da man wirklich achtsam alles wahrnimmt und ein komplett neues Empfinden für das Aufsetzen und Abrollen, sowie das Anheben des Fußes entwickelt…eben wie die ersten bewussten Baby-schritte…diesmal zu sich selbst. Diesmal vielleicht nicht um die Welt im Aussen kennenzulernen , sondern die eigene innere Welt wieder achten zu lernen.

    Einen Bonus habe ich noch für euch. Vor allem für alle die Kinder haben und es gerne auch mit ihnen ausprobieren wollen.

    Wir lieben es jedem Schritt ein Mantra / eine Affirmation (positiver Kraftspruch) zu geben. Dies bedeutet, mit jedem Schritt sage ich etwas wie: “Liebe”, “Frieden”, oder auch “Ich bin Liebe”, “Ich lasse los “, “Ich bin gesund und glücklich.”….

    Wer das Mantra mit der Ein-und Ausatmung kombinieren möchte, kann gerne eines meiner liebsten Affirmationen verwenden:

  • Einatmen (oder Fuß aufsetzen) - Zumuten

  • Ausatmen (Fuß abrollen) - Loslassen

Also viel Spaß beim GE(H)NIEßEN und DASEIN !

Namasté & Danke für DICH,

Deine Susann aus dem Balance Yogastudio Meiningen

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